Vorläufiges Cover, Gedanken zum Projekt „Ibo“ und wer ist eigentlich Unella?

©Mockup Buch: Vectonauta auf Freepik

 

Wer mich persönlich kennt, oder schon länger verfolgt, kennt vielleicht den Runninggag meines nie fertigwerdenden Romans. Es ist privat immer ein sicherer Lacher, wenn ich mit leicht ironischem Unterton – wobei, eigentlich eher Überton – Dinge sage wie: „Wenn ich dann mit meinem Roman auf Lesetour gehe …“, oder „Darum kümmer ich mich nach meinem Buchrelease.“

Ich lache mit, aber ja, es tut auch ein bisschen weh. Weil es eben doch um meinen unerfüllten Kindheitstraum geht. Weil Projekt Roman so einfach erscheint, aber nicht funktioniert. Ich habe die komplette Story im Kopf und das erste Drittel geschrieben. Woran also hakt es?

Hauptgrund sind meine unmögliche Ansprüche an mich selbst. Ich bin eine okaye Schreiberin. Und das ist völlig in Ordnung. Aber leider lebt da diese träumerische Perfektionistin in mir, die sich eine Welt fantasiert, in der ich ein absolut unerreichtes Literaturgenie bin. Und eben diese innere Träumerin hat die Messlatte für den Roman festgelegt. Also. Auch wenn ich objektiv betrachtet weiß, dass ich diese Erwartungen an mich selbst niemals erfüllen kann, da ich überraschenderweise kein Ausnahmejahrhunderttalent bin, fällt es mir unheimlich schwer, die unmöglichen Ansprüche zu ignorieren. Was dafür sorgt, dass nichts, was ich schreibe, jemals gut genug ist. Das kann leider den Spaß und die Motivation fürs Schreiben sehr drücken. Blöde innere Träumerin. Weil sie mir so auf die Nerven geht, nenne ich sie fortan Arschflötenuschi. Vorläufig. So ganz zufrieden bin ich mit dem Namen nicht, denn schließlich sagt Arschflötenuschi mir, dass ich einen viel ausgefalleneren und clevereren Namen für sie finden sollte. Mir fällt aber nunmal nichts besseres ein. Und jetzt? Halt die Schnauze, Arschflötenuschi! Arschflötenuschi teilt sich übrigens im Hirn den Platz mit Unella. So nenne ich meine chronische Depression, weil sie wie die namensgebenden Septa aus Game of Thrones, ständig hinter mir herläuft und SCHANDE ruft. Zusammen bilden die beiden ein unsympathisches Duo aus der Hölle, das mir sagt, dass ich zwar einerseits gar nichts kann, aber gefälligst trotzdem makellose Weltliteratur verfassen soll. Naja und Ibo und Sarah, die Protagonist*innen meines unvollendeten Romans sind die Leidtragenden. Habe ich eine Lösung für das Problem? Klar, die ganz Offensichtliche Lösung: Aufhören damit. Also mit den Ansprüchen. Mit der chronischen Depression aufzuhören wäre auch super, erscheint mir aber nicht sehr realistisch. Leider fürchte ich, dass die beiden Probleme zusammenhängen. Wait – waren Unella und Arschflötenuschi etwa von Anfang an EIN UND DIE SELBE PERSON? BÄM krasser Twist. Meisterlich. Vielleicht bin ich ja am Ende doch das von Arschflötenuschi erträumte Storytelling-Genie.
Lol.
Genauer sieht der Lösungsansatz so aus: Motivation und Struktur schaffen. Das mit der Struktur ist ja sowieso das verhaltenstherapeutische Superwerkzeug. Wenn ich es schaffe, das Schreiben wieder mehr in meine Alltagsroutine einzubinden, bringt das nicht nur meinen Roman voran, sondern hilft auch gegen Unellas allerdüstersten Attacken. Oh wait – Unella – „Un“-Ella. Quasi mein darkes Ich … Krass tiefgründig. Schon der zweite Supertwist innerhalb dieses Textes. Gen-fucking-ial.
Also Struktur durch Routine. Das Schreiben muss wieder mehr Platz in meinem Alltag einnehmen. Ob dabei dann immer etwas Sinnvolles und Gutes bei rauskommt ist erstmal zweitrangig. Aber ich bleibe im Training. Im Flow. Dass das langfristig funktioniert, habe ich in der Vergangenheit bereits gemerkt. Nur leider habe ich es dann irgendwann wieder vernachlässigt.
Und das mit der Motivation? Da habe ich mehrere Ansätze. Zum Beispiel: Coverlayout. Könnt ihr hier im Post sehen. Ich habe schon eine Ahnung wie der Buchumschlag aussehen könnte. Das ist etwas Handfestes. Und es gefällt mir. Also zumindest einigermaßen. Arschfötenuschinella hat da natürlich noch einiges dran auszusetzen, aber es ist zumindest, da sind wir uns einig, keine Katastrophe. Es hilft tatsächlich bei der Motivation. Ich habe die Verpackung, jetzt will ich auch endlich den Inhalt dafür.

Ein weiterer Ansatz: Schreibe etwas über den aktuellen Stand ins Internet. Hiermit getan. Es folgt der Logik: wenn ich es öffentlich ankündige, muss ich durchziehen.

Ob das funktioniert? Wir werden sehen. Bis dahin – alles Liebe euch, und fuck you Arschflötenuschi Unella!

Eure Ella

PS: Nochmal wegen der hohen Ansprüche: Da rufe ich mir auch immer gerne weise Worte von Denis aka Hirnbraten aka Deis, aka „schaltet am 28.05.2023 um 19:00 Uhr bei Twitch rein, da lesen wir Dinge vor – twitch.com/hirnbraten – wird ok!“, in Erinnerung, der mir einst sagte: Versuch nicht etwas Geniales zu Schreiben, sondern erzähl einfach für dich eine Geschichte. Und schreib erstmal fertig. Überarbeiten kannst du es danach immer noch.

Ich weiß nicht mehr, ob das exakt 1 zu 1 die Worte waren. Sicher war es etwas formuliert und vielleicht hat er dazu noch was gesagt wie „Rala ist voll niedlich“ und „Was ist mit meinem face?“,  aber was ich auf jeden Fall noch weiß: Er hat Recht. Und ich bin ihm (dir, falls du das liest) dafür und für die regelmäßige Motivation und den Zuspruch sehr sehr Dankbar! Ich werde dich definitiv im Vorwort meines Romans (hahahahaha) dankend erwähnen.

PPS: Hm zum Cover … ja, es gefällt mir und ich könnte mir vorstellen, dass es das im Falle einer Veröffentlichung im Selbstverlag, auch wird. Bin mir aber nicht sicher, ob ich nicht besser nur eine Person abbilden sollte. Denn ich fürchte, wenn man eine männliche und eine weibliche Person auf dem Cover sieht, und dann auch noch ein weiblich gelesener Autorinnenname da steht, wird man zum Fehlschluss kommen, es handele sich um eine Romanze. Finds schade, dass es so ist, aber naja… Ich habe ja noch Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Im Besten Fall wird’s eh nicht dieses Cover, weil ich einen Buchvertrag bekomme und der Verlag sich um ein Layout kümmert. Hehehe.

PPPS: Dieser Text ist spontan runtergetippt und wird unlektoriert einfach rausgehauen. Und der TextEdit hat Autokorrektur. Oh Boy ich bin gespannt..

 


 

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