Gesegneten Wein verschwendet man nicht
Ein Mann stand in der Nacht vor einer Tür, deren Anblick etwas in ihm weckte. Ohne ein Ziel, ohne einen Plan griff er nach der Klinke, drückte sie herunter und zog. Die Tür zur Sakristei war unverschlossen. Was für ein Zufall. Oder auch nicht. Nein, eigentlich kam es immer schon sehr oft vor, dass sie nicht verriegelt war. Nicht, weil man sich hier im Ort so sehr vertraute, sondern weil die Küsterin einfach nur oft vergaß abzuschließen. Überall sonst in ihrem Leben hatte sie es immer nur mit Haustüren zu tun gehabt, die von Außen einen Knauf besaßen, mit dem man sich, wenn zugezogen, nicht so einfach Zutritt verschaffen konnte, und wenn sie auch insgesamt sehr gewissenhaft war, so hatte sie doch erhebliche Schwierigkeiten damit, sich an Dinge zu gewöhnen, die nicht ihrer gelernten Norm entsprachen. Früher, als Kind hatte er oft extra einen Umweg gemacht, um zu prüfen, ob die Tür abgeschlossen war. War sie es nicht, ist er mit stolzgehorsamen Eifer die zwei Straßen zum Haus der Küs...